Zusammenhang Mensch, Gestirne, Zeitqualität

 

Liebe Sternenfreunde,

einerseits spiegelt das Radix (=Wurzel = Geburtshoroskop) das Ererbte wider, außer die Aszendenten-Kraft, welche symbolisch neu hinzukommt und der individuellste Anteil im Radix ist. Psychologisch entspricht der Aszendent auch dem Verhalten, sowie die Sonne dem Vater und Wesenskern, der Mond der Mutter und dem emotionalen Indikator. Das 8. natürliche Skorpion- auch Zeugungs-Haus bis zum 12. vorgeburtlichen Haus bzw. Aszendenten (= jenes Zeichen, welches im Moment der Geburt im Osten aufgeht) steht auch für die pränatale Phase, die prägenden Motivationen der Eltern. Ein Kind sucht sich immer einen adäquaten Geburtsmoment, welcher bereits die pränatale Phase spiegelt. Gleichzeitig steht dieses Ererbte in Resonanz mit der Zeitqualität. Ein wichtiger Begriff, welchen ich erklären möchte:

Wir Menschen sind Körper, die Gestirne sind Körper. Wir Menschen definieren uns darüber hinaus als Ganzheit von Körper/Geist/Seele, „wenn der Geist nicht durchlässig ist für die Signale von der Seele, kommuniziert der Körper“. Dieses psychosomatische Prinzip kennen wir alle, nur die Unmittelbarkeit ist bei jedem individuell angelegt. Und auch in der Natur finden wir diese beiden Realitäten wieder; Wir hätten kein Leben/Jahreszeiten auf Erden, ohne physikalische Wechselwirkung von Erde und Gestirne, insbesondere natürlich der Sonne. Der Mond wirkt bereits auf seine Weise auf beiden Ebenen, weil er insbesondere mit dem Wasser auf Erden physikalisch in Verbindung steht; Ob nun bei den Gezeiten des Meeres (Astronomen lassen nur diesen Schluss zu, alle anderen physischen Mondeinflüsse wären nicht messbar), der Bauer, welcher beim Säen auf die Mondphasen achtet oder der Mensch selbst, welcher ca. 80 % aus Wasser besteht und der Mond davor auch nicht halt macht. Die Körpersäfte sind bei allen Menschen mondbestimmt, nur bei den Frauen ist es durch den Menstruationszyklus, welcher sich nach dem Mondrhythmus ausrichtet, offensichtlicher. Diese physikalische Wechselwirkung hat einen hormonellen Einfluss zur Folge, welcher sich gemütsmäßig, psychologisch bemerkbar macht. (Das sind Erfahrungswerte, darauf beruht auch der Mondkalender, allerdings hat diese physische Perspektive nichts mit der astrologischen zu tun). Dennoch ist es nicht so, „dass der Mars dies, Jupiter jenes oder auch der Mond das tut.“ Aus einer geistigen Perspektive kann man die Gestirnkonstellationen wie eine Uhr anschauen. Die richtige Uhr macht auch nicht die Zeit, sie zählt die Zeit. Und so verhält es sich mit den Gestirnkonstellationen, sie sind wie eine Uhr, an welcher man eine sogenannte Zeitqualität ablesen kann. Was heißt das? Dass die Jahreszeiten, die einzelnen Monate nicht nur ihr äußeres Erscheinungsbild haben, sondern verbunden sind mit Stimmungen und Themen – und das ist der SPIRNGENDE PUNKT!

Konkret spiegeln das Jahr bzw. die 12 Monate unseren Lebenszyklus bzw. die diversen Lebensthemen/-phasen wider, im Horoskop die 12 Tierkreiszeichen. Das beginnt mit dem Widder, Frühlingsanfang, „Auferstehung“ (auch die Kirchenfeste richten sich nach diesen Themen). Übertragen auf den Menschen die ersten 7 Lebensjahre der Geburt und „Ich-Legitimen“-Jahre. In dieser Phase ist auch das Ei Symbol, das Vogelküken welches aus dem Ei bricht, Sturm, Drang, Risiko, weiß ja nicht was ihm im Leben erwartet, eben die archetypischen Widder-Prinzipien. Es folgt die Stier-Phase, das Vogelküken wächst und gedeiht im seinen Nest. Der Mensch zwischen 7 und 14 Jahren wächst und gedeiht physisch und psychisch. Und so geht es weiter bis zum Fische-Zeichen im Alter, die Phase des „spirituell reifen Menschen“, welcher für den Übergang bereit ist, so wie jedes Jahr auch wieder seinen Übergang hat. Wer an dem ganzen allgemeinen 7er-Rhythmus interessiert ist, findet ihn hier auf meiner Homepage. Die sieben Wochentage ihrerseits sind nach den sieben persönlichen Planeten benannt (im Italienischen hört man es mehr wie im Deutschen) und diese stehen für die Eigenschaften. Daher finden wir das 12er-Prinzip in der Bibel (die 12 Apostel = die zwölf archetypischen Möglichkeiten des Menschseins, Jesus als 13.er ist der Übergang ins geistig Spirituelle, die vier Fixzeichen finden wir in den Evangelisten: Stier/Lukas, Löwe/Markus, Johannes/Skorpion (Adler erlöste Form) und Matthäus/Mensch/Wassermann = reduzierter Tierkreis), und in den Märchen, Dornröschen und die 12 Feen, die 12 Räuber, 12 Schwäne, überall wieder (früher haben die Menschen diese Symbolsprache des Durchwanderns von Lebensthemen noch verstanden). Ebenso das 7er-Prinzip in den 7 Grundtönen, 7 Chakren, 7 Lebensgesetzen, 7 Siegel beim aufgeopferten Lamm als Stufen zur Vollendung des Menschseins, 7 Zwerge, die 7 Raben, etc. wieder.

Dann gibt es im Transit-Radix noch einen persönlichen 7er-Rhythmus, welcher mit Uranus-Transit zusammenhängt, gegen den Uhrzeigersinn läuft und wo die Dauer eines Themas von der Häusergröße abhängt. Der Begriff „Haus“ meint die 12 Felder bzw. Lebensbühnen im Geburtshoroskop.

Die Astrologie versteht sich als Geisteswissenschaft seit den „grauen Vorzeiten“, sie wird auch als Königswissenschaft bezeichnet, da alle anderen Wissenschaften aus ihr Ableitung fanden. Früher waren Natur- und Geisteswissenschaften nicht getrennt, kein Medizinstudium an den Universitäten ohne Astrologie (die sieben Künste/Quadrivium). Gerade in der Zeit des Humanismus war Astrologie einmal mehr die Geistesströmung schlechthin. Papst Leo X. richtete an den Universitäten Lehrstühle für Astrologie ein. Da Vincis und Michelangelos Werke spiegeln dieses Verständnis, dass Gott durch die Natur wirkt und über sie steht, wider. Auch alle großen Wissenschaftler wussten um die Hermetik und es war nicht so, dass sie in einem richtig lagen und im anderen irrten. Ihr Wissen folgte vielmehr aus dieser Synthese. Der Bruch erfolgte mit der Emanzipierung der Naturwissenschaft durch Galileo Galilei. Zu seiner Zeit eine berechtigte Notwendigkeit, die Naturwissenschaft mit der „runden Erde“, welche sich um die Sonne dreht, etc. richtig darzustellen. Passend dazu wurde das Fernrohr erfunden, es begann die Zeit der großen Erfindungen, der Technisierung, Manufakturen, Dampflock.. . Das hatte die Trennung der Geistes- und Humanwissenschaften mit den Naturwissenschaften zur Folge. Erst in der Zeit der Romantik (18. Jhd. bis weit ins 19. Jhd. hinein) wurden diese wieder entdeckt. Anfang 20. Jhd. erlangte die Psychologie mit den großen neuzeitlichen Psychologenpionieren Sigmund Freud, Alfred Adler und Carl Gustaf Jung, letzterer gilt gleichzeitig als Vater der modernen psychologischen Astrologie*, ihren angestammten Platz an den Universitäten zurück. Inzwischen findet man die Astrologie als Geisteswissenschaft auch wieder an den Unis, so z.B. in der Schweiz in Bern (dort werden Lehrgänge für Psychologie Studenten angeboten) oder in London, wo es eine sehr gute Fakultät gibt. Da das Studium sehr komplex ist, wird sie wohl immer eine Elite-Wissenschaft bleiben. Andererseits „spukt“ sie durch unsere Zeitungen, etc., daher sollte es zur Allgemeinbildung gehören, im Wesentlichen zu verstehen was Astrologie wirklich ist. Wenn ich beispielsweise mein Sternzeichen in der Zeitung lese, sollte ich wissen, dass dies nur die gegenwärtigen Aspekte (Zeitqualitäten) meiner Sonne (Sternzeichen) als Monats-Mensch sehr allgemein beschreibt und daher sehr relativ mit mir als Individuum im Zusammenhang steht. Diese Aufklärung ist wichtig, damit wir Informationen solcher Art richtig zuordnen können und nicht Halbwissen Schaden anrichtet bzw. Klischees genährt werden.  Das Verständnis für authentische, seriöse Astrologie ist u. a. ein wertvolles Werkzeug für die potentielle Charakteranalyse, idem das Instinkthafte ins Bewusste übersetzt werden kann und ein optimierter Umgang mit unseren Anlagen damit möglich wird. Man könnte die Astrologie auch als transzendentale Astronomie bezeichnen.

Mit besten Sternenwünschen,

Eure Astrid*

*Aus Wiki: „Unter den heutigen Astrologen ist ein Disput über eine tatsächliche aktive Beeinflussung durch die Himmelskörper als kausale Ursache der astrologischen Wirkung im Gange: die klassisch und esoterisch orientierten Astrologen gehen weiter von einer irgendwie gearteten Kausalität aus, wohingegen die psychologischen Astrologen das Erklärungsmodell der Analogie bevorzugen, nach dem es zwar eine Gleichzeitigkeit des Laufs der Himmelskörper mit dem irdischen bzw. menschlichen Schicksal gibt, dabei jedoch nicht das eine als ursächlich für das andere gelten kann. Vorreiter einer solchen Sichtweise war hier Johannes Kepler, der das Modell der Kausalität mit seiner Idee der Resonanz entscheidend aufweichte; moderne Astrologen berufen sich auf Carl Gustav Jung und sein Modell der Synchronizität.“

"WIR REDEN NICHT VON DER TÄTIGKEIT DER STERNE, SONDERN VON DER EMPFÄNGLICHKEIT IN DEN NATUREN DER IRDISCHEN KÖRPER."

Johannes Kepler