Die sensitiven Punkte
 

Habe für Sie eine Zusammenfassung zu den sogenannten "altarabisch senitiven Punkten" erarbeitet, von denen der Glückspunkt als Schnittrechnung der beiden Hauptlichtern Sonne und Mond der bekannteste ist und unser Grundwesen symbolisiert. Daneben gibt es aber auch noch den Berufs- und Liebespunkt und ca. 200 weitere Punkte (wobei sich diese Abfassung auf einige wesentliche beschränkt). Tauchen Sie ein in die interessante Welt dieser vertieften Energien, die jeder bei sich im Horoskop individuell entdecken kann.
 
Ihre Astrid*
 
Die Vertreter der sensitiven Punkte fassen diese als empfindlich erregte Stellen der Raumenergie auf, hervorgerufen durch eine siderische Kräfteverbindung zweier Gestirne in Bezug auf den ebenfalls sensitiven Grad der am Osthorizont im Geburtsaugenblick aufsteigenden Ekliptik (Aszendent).
Im engeren Sinne müssen zu den sensitiven Punkten auch die Spiegelpunkte, die Halbdistanzpunkte, die Reaktionspunkte usw., gerechnet werden, denn sie sind ja auch nichts anderes als mathematische Punkte des Raumes, bzw. energetisch betrachtet werden auch sie als erregte Kraftstellen des Raumes angesehen.
Wir haben es bei den sensitiven Punkten auch nicht mit einer neuen Erfindung zu tun, sondern sie waren schon den Alten bekannt, auch Ptolemäus, der einen Punkt für Glück kennt. Besonders die Astrologen der arabischen Blütezeit haben die Theorie dieser Punkte ausgebaut. Man findet sie auch bei Firmicus, Junctinus, Montulmo, Leovitius und vielen anderen mittelalterlichen Astrologen, die besonders den Punkt für Glück beachteten.
 
Die Wirkungsmöglichkeit der sensitiven Punkte besteht darin, dass die Wechselwirkung zweier Gestirne, die von gleichem oder ähnlichem Einfluss auf eine bestimmte Angelegenheit des menschlichen Lebens sind, eine Beziehung zum Aszendenten haben. Es wird daher von diesem aus durch die dreifache Kräfteverbindung eine Stelle im Horoskop zuzusagen empfindlich gemacht und erregt, wonach diese Stelle im Sinne der beiden, die Erregung verursachenden Himmelskörper in Wirkung tritt. Der sensitive Punkt, bezogen auf die Ekliptik, hat darum eine materielle Wirkung, weil er der Raumenergie angehört.
Beispielsweise ist der Glückspunkt nicht nur für materielle Glücksumstände zu werten, sondern hat seinen Einfluss mehr oder weniger auf das ganze Geschick des Geborenen, also auch auf Gesundheitsverhältnisse, Verbindungen usw. Seine Auswirkungen verbindet sich nicht nur mit der Natur des Zeichens, in dem er sich befindet, sondern auch mit der essentiellen und kosmischen Natur seines Dispositors (Herrscherplanet des Zeichens). Das gilt nicht nur für den Punkt für Glück, sondern für alle sensitiven Punkte. Auch auf die Aspektierung der Punkte ist sehr viel Rücksicht zu nehmen, da man hierdurch erst imstande ist, die günstige oder ungünstige Auswirkung zu werten. Die lokale Position des Punktes (Häuserstellung) gibt die Richtung seiner Auswirkung an.
Es mögen die Erklärungen der sensitiven Punkte vielleicht noch unzulänglich sein. Weiterführende emsige astrologische Forschungen werden sie in späterer Zeit möglicherweise durch eine bessere ablösen. Aber bis dahin muss man sich an die zwingenden Tatsachen der Erfahrung halten, die den sensitiven Punkten die vollste Berechtigung zuweisen.
Wenn einerseits ein Teil der modernen Astrologie durch ein allzu starres Ablehnen der sensitiven Punkte ein Unrecht begeht, so liegt die „Sünde“ eines anderen Teiles der Astrologen in der kritiklosen Neuerfindung einer Unmenge sensitiver Punkte für allen nur möglichen, kleineren und größeren Ereignisse des Lebens, ja sogar für seelische Stimmungen u. dgl., wodurch diese wichtige Hypothese, die sich dem Ernstmeinenden gar bald als Wahrheit erweisen wird, in Lächerlichkeit und Misskredit gebracht wurde.
Die von den Alten übernommenen Punkte beziehen sich nur auf die wichtigsten und einschneidendsten Ereignisse des Lebens, wie Krankheit und Tod, Liebe und Ehe, Reisen, Glück, und einige andere (siehe Liste: Berechnung der sensitiven Punkte). Eine Ausnahme unter den Neuerfindungen machte der bekannte Astrologe A. M. Grimm, der mit seinen Punkten für Beruf, Astrologie und Prozesse nach jahrelanger Prüfung an die Öffentlichkeit trat.
Dagegen werden alle Punkte einer kritiklosen Neuerfindung wie „Ethik, Harmonie, Literatur, Feigheit, Vielweiberei, Diebstahl, Erfindung“ usw. als störend, überflüssig und sogar lächerlich, mit aller Entschiedenheit abgelehnt.
 
Die alten sensitiven Punkte dürfen freilich nicht als selbständig wirkende Faktoren aufgefasst werden, sondern nur als wertvolles Ergänzungsmaterial zur Prognose. Man kann natürlich auch ohne diese Punkte auskommen, wird aber dann oft in dieser oder jener Aussage mit Unklarheiten und Unsicherheiten zu kämpfen haben, die sich jedoch lösen, wenn man den dafür in Betracht kommenden sensitiven Punkt mit zu Rate zieht.
Da diese Punkte von der Genauigkeit des Aszendenten abhängen, könne sie auch mit Vorteil zu Korrekturen der Geburtszeit verwendet werden, besonders dort, wo die angegebenen Geburtszeiten bis zu einer Stunde unsicher sind. Die Geburtszeit stimmt nur dann, wenn die sensitiven Punkte durch Zeichen, Dispositor, lokale Position und Aspekte die zu Korrekturzwecken angegebenen Ereignisse voll und ganz bestätigen.
Bezüglich der Aspekte sei erwähnt, dass die sensitiven Punkte, außer der Konjunktion, nur Aspekte empfangen, niemals aber selbst solche werfen können. Schließlich sei noch erwähnt, dass die eminente Wirkungsfähigkeit der sensitiven Punkte sich auch durch die Transite erweisen lässt. Schwere Erkrankungen z. B. zeigen immer den transitorischen Einfluss der für das Ereignis in Betracht kommenden Planeten. Eine transitorische Erregung des Punktes für Liebe und Ehe z. B. löst auch immer ein solches Ereignis aus.
 
Berechnung der sensitiven Punkte:
 
Von den Alten wurden nur folgende Punkte verwendet und können als verlässlich und wirkungsvoll angesehen werden:
Punkt für Glück, Vater, Mutter, Kinder, Geschwister/Verwandte, Krankheit und Tod, Liebe und Ehe, Erbschaft, Reisen, Kunst, Ruhm/Anerkennung, Okkultismus, Vermögen/Finanzielles, Wissen und Erziehung.
Nach dem Astrologen A. M. Grimm:
Punkt für Beruf, Prozesse, Astrologie.
Die Berechnung dieser Punkte ist sehr einfach. Sie beruht auf dem Grundsatz, dass ein sensitiver Punkt vom Aszendenten ebenso weit entfernt sein muss, wie die Entfernung der beiden dafür in Frage kommenden Gestirne voneinander beträgt. Nach den Bestimmungen der Alten, besonders berühmter arabischer Astrologen, hat man aber auf Taggeburt und Nachtgeburt Rücksicht zu nehmen. Jede andere Auffassung widerspricht gängigen verlässlichen Erfahrungswerten zufolge vollständig. Zur Entscheidung von Tag- oder Nachtgeburt ist die Stellung der Sonne über oder unter dem Horizont maßgebend.
 
Bei Taggeburt: Die Sonne muss sich im 7., 8., 9., 10., 11., oder 12. Haus befinden.
Bei Nachtgeburt: Die Sonne muss sich im 1., 2., 3., 4., 5., oder 6. Haus befinden.
Nachstehende Tabelle bringt die einfachen Formeln zur Berechnung dieser sensitiven Punkte:
 
Punkt für Glück = T.G.: A + Mond – Sonne, N.G.: A + Sonne – Mond
Vater = T.G.: A + Saturn – Sonne, N.G.: A + Sonne – Saturn
Mutter = T.G.: A + Mond – Venus, N.G.: A + Venus – Mond
Geschwister&Verwan. = T.G.: A + Jupiter – Saturn, N.G.: A + Saturn – Jupiter
Kinder = T.G.: A + Mond – Jupiter, N.G.: A + Jupiter – Mond
Erbschaft = T.G.: A + Mond – Saturn, N.G.: A + Saturn – Mond
Krankheit & Tod = T.G.: A + Mars – Saturn, N.G.: A + Saturn – Mars
Liebe und Ehe = T.G.: A + Venus – Sonne, N.G.: A + Sonne – Venus
Reisen = T.G.: A + Merkur – Mond, N.G.: A + Mond – Merkur
Kunst = T.G.: A + Merkur – Venus, N.G.: A + Venus – Merkur
Wissen & Erziehung = T.G.: A + Mond – Merkur, N.G.: A + Merkur – Mond
Ruhm & Anerkennung = T.G.: A + Jupiter – Sonne, N.G.: A + Sonne – Jupiter
Okkultismus = T.G.: A + Neptun – Uranus, N.G.: A + Uranus – Neptun
Prozesse = T.G.: A + Mars – Jupiter, N.G.: A + Jupiter – Mars
Astrologie = T.G.: A + Merkur – Uranus, N.G.: A + Uranus – Merkur
Beruf = T.G.: MC + Mond – Sonne, N.G.: MC + Sonne – Mond
Man hat in diesen Formeln stets unter „T.G“ bei Taggeburt, unter „N.G.“ bei Nachtgeburt, unter „A“ den Aszendenten, d. h. die Spitze des 1. Hauses, und unter „MC“ die Spitze des 10. Hauses zu verstehen.
 
Rechnungsbeispiele und Allgemeines zur Berechnung der sensitiven Punkte:
 
Es ist z. B. die Formel für den Punkt für Krankheit und Tod bei Taggeburt so aufzufassen, dass man zum Aszendenten die Länge des Mars hinzuzählt und von dieser Summe die Länge des Saturn in Abzug bringt. Bei dem Punkt für Glück für eine Nachtgeburt zählt man zum Aszendenten die Länge der Sonne und zieht von dieser Summe die Länge des Mondes ab. Selbstverständlich hat man alle dafür in Betracht kommenden Werte vom Widderpunkt aus zu bestimmen, erst das Endresultat bzw. die Stellung des betreffenden Punktes auf der Ekliptik wird wieder durch das ihm zugehörige Zeichen ausgedrückt. Auf diese Art und Weise werden auch alle anderen sensitiven Punkte berechnet. Nur beim Punkt für Beruf ist nicht der Aszendent, sondern die Spitze des 10. Hauses zu verwenden. Man hat also z. B. bei einer Taggeburt für den Punkt für Beruf zur Spitze des 10. Hauses den Mond zu addieren und von dieser Summe die Länge der Sonne in Abzug zu bringen.
Es werden alle Aspekte, die die sensitiven Punkte von den Planeten erhalten, berechnet. Bei den großen Aspekten wie Konjunktion, Trigon, Sextil, Quadrat und Opposition kann man bis zu einem Orbis von 5° gehen, bei den schwächeren Aspekten aber nur ein Orbis bis zu 3° annehmen. Semisextil und Quincunx sind bei den sensitiven Punkten von so schwachem Einfluss, dass sie übergangen werden können. Die lokale Position des Punktes allein ist nicht ausschlaggebend, immer ist auch die Stellung seines Dispositors (Planetenherrscher) zu berücksichtigen. Zu erwähnen ist noch, dass sich die sensitiven Punkte auch bei den Hilfshoroskopen, wie Solar-, Lunar- und Diurnalhoroskope, wirksam erwiesen haben.
Beispiele zur Interpretation der sensitiven Punkte:
 
Der Punkt für Glück:
Der Glückspunkt beschreibt, wo und wie der Mensch seine größte leibliche Ausstrahlung entfalten kann, die ein Sinnbild dafür ist, dass er sich sein Uranliegen (AC) bewusst (Sonne) gemacht hat und diese Bewusstheit zu verkörpern (Mond als Austräger, Verkörperer der solaren Energie in der Mondphase) vermag.
Wenn es dem Horoskopeigner gelingt, „das Licht der Bewusstheit“ (Sonne) auf sein Anliegen (AC) zu werfen (Sonne in Verbindung mit dem AC gebracht), dann wird es sich in dem Zeichen und dem Haus seines Horoskops verwirklichen, in dem sein Glückspunkt steht, denn dort trägt ja der Mond seiner Mondphase seelisch und körperlich die solare Energie aus. Er lässt den Menschen dann als besonders „echt“ und „stimmig“ erscheinen, verleiht ihm eine einzigartig-individuelle Ausstrahlung, wie man sie etwa mit dem Charakter eines Musikinstrumentes – z.B. „dieser einen Strativari“ – vergleichen könnte. (‚Auf kosmischer Ebene symbolisiert die Sonne das männliche Prinzip. Ihr Licht schenkt uns Leben und Informationen. Würde jedoch das Sonnenlicht ungefiltert und untransformiert auf die Erde auftreffen, gebe es keine Reflexion und Umwandlung in Leben auf Erden. Diese Aufgabe übernimmt der Mond, welcher das weibliche Prinzip darstellt und dafür sorgt, dass das Licht umgewandelt wird in einen irdischen, fruchtbaren Lebenszyklus - Gezeiten, Menstruation, … ’).
Der Punkt für Glück im ersten Haus deutet an, dass der Native (nativ = natürlich, angeboren, lat. Nativus „angeboren, durch Geburt entstanden“, Nativität = Geburt, heute Astrol. Stand der Gestirne bei der Geburt, lat. Nativitas „Geburt“) die Auswirkung dieses Punktes mehr oder weniger seiner eigenen Persönlichkeit, seinem Wesen und Charakter zu verdanken hat. Im zweiten Haus wirkt er hauptsächlich auf finanzielle Angelegenheiten. Im dritten Haus werden die Glücksumstände beeinflusst durch die Hilfe von Verwandten, durch befreundete Nachbarn, durch kurze Reisen oder durch einen Beruf, der mit schriftlicher Tätigkeit zusammenhängt. Im vierten Haus stehend wird seine Auswirkung mit den Eltern, mit Grundbesitz, Landwirtschaft, Bergwerke, Grabungen, usw. zusammenhängen. Ist er in diesem Haus sehr gut bestrahlt, so lässt sich durch ihn auch auf eine angenehme Häuslichkeit und auf einen guten Lebensabend schließen. Dieser Punkt im fünften Haus beeinflusst in gutem oder schlechtem Sinne alle Angelegenheiten mit Kindern, Banken, Spiel, Wetten, aber auch Vergnügungen und Kunst. Die beste Stellung eines gut aspektierten Punktes für Glück ist im sechsten Haus, und zwar in Bezug auf die Gesundheitsverhältnisse und in zweiter Linie auf die Art der Berufstätigkeit. Im siebten Haus beeinflusst er hauptsächlich eheliche Verhältnisse, geschäftliche Verbindungen mit Teilhabern, aber auch in Angelegenheiten der Öffentlichkeit. Dieser Punkt im achten Haus hat seine Auswirkung auf die eigene Todesart, wie überhaupt auf Todesfälle und schließlich auch auf Erbschaften, Testamente, Schenkungen usw. Im neunten Haus hat er nicht nur mit intellektuellen Angelegenheiten, sondern auch mit Reisen, Verlagsgeschäften, Religion und Weltanschauungen zu tun. Im zehnten Haus erstreckt sich sein Einfluss hauptsächlich auf den Beruf und das persönliche Ansehen. Gut bestrahlt bewirkt er an dieser Stelle große Glücksumstände. Steht dieser Punkt im elften Haus, so verbindet er sich mit Freunden, Gönnern und lässt bei guter Position den Schluss auf unverhoffte Glücksfälle zu. Im zwölften Haus wird seine Auswirkung selten eine glückliche sein, da das 12. Haus das Haus der Hemmungen und Hindernisse ist. Wenn er sich aber in sehr guter Position in diesem Haus befindet, so kann man auf die glückliche Bewältigung aller Anfeindungen, Hemmungen und Hindernisse schließen.
 
Der Punkt für Beruf:
Dieser Punkt im ersten Haus stehend zeigt an, dass die Berufsangelegenheiten stark im Vordergrund stehen und den Nativen ganz ausfüllen. Im zweiten Haus kann darauf geschlossen werden, dass der Beruf günstige oder ungünstige materielle Auswirkungen zeitigt. Im dritten Haus stehend deutet der Punkt für Beruf auf eine Betätigung, die evtl. mit Schrifttum, Publikation usw. zusammenhängt. Steht der Punkt für Beruf im vierten Haus, so ist möglicherweise der Beruf irgendwie im Elternhaus verankert, sei es, dass ein elterliches Geschäft vorhanden ist oder sonstwie der Beruf sich vom Vater auf den Sohn vererbt, was sich mitunter bei Ärzten feststellen lässt. Im fünften Hause stehend deutet der Punkt für Beruf auf die Möglichkeit eines pädagogischen Berufes, in Verbindung mit dem Punkt für Kunst auf einen Beruf in einem Kunstfach, bei entsprechenden Konstellationen auch auf berufliche Tätigkeit im Bankwesen. Im sechsten Haus stehend lässt der Punkt für Beruf sehr oft den Arzt erkennen, in weniger markanten Horoskopen den Laboranten oder Krankenpfleger. Im siebten Haus zeigt dieser Punkt sehr oft Teilhaberschaft an, aber auch die Möglichkeit für Einheirat in ein bestehendes Geschäft oder berufliche Unterstützung durch Ehepartner oder Gesellschaft. Dieser Punkt im achten Haus weist oft auf Berufe hin, die mit okkulten Dingen zusammenhängen, auf Geheimwissenschaften usw. Aber auch Totengräber, Leichenbestatter usw. haben sehr oft den Punkt für Beruf im achten Haus. Der Punkt für Beruf im neunten Haus stehend, zeigt den Beruf des Würdenträgers an, sofern natürlich auch noch andere Konstellationen darauf hinweisen. Auch literarische oder wissenschaftliche Tätigkeit zeigt sich durch diesen Punkt im neunten Haus. Der Punkt für Beruf im zehnten Haus stehend deutet oft darauf hin, dass die Persönlichkeit im Berufsleben ein gewisses Ansehen genießt und eine führende Position einnimmt. Im elften Haus ist auf berufliche Vorteile durch Protektion zu schließen, aber auch durch Glücksumstände. Im zwölften Haus kommen Berufe in Frage, die mit abgeschlossenen Gebäuden, wie Altersheime, Krankenhäuser, Gefangenenanstalten usw. zusammenhängen.
 
Der Punkt für Liebe und Ehe:
Im ersten Haus stehend hängen die mit diesem Punkt verwurzelten Angelegenheiten sehr viel von dem Wesen, der Persönlichkeit und den Charaktereigenschaften des Geborenen ab. Dieser Punkt im ersten Haus macht für Liebe sehr empfänglich und zärtlichkeitsbedürftig. Der Punkt im zweiten Haus ist meist materiellen Interessen verknüpft. Es werden unter dieser Stellung oft Ehen geschlossen aus finanziellen Gründen, also Vernunftsehen. Der Punkt für Liebe und Ehe im dritten Haus deutet in vielen Fällen auf Liebesanbahnungen durch öffentliche Publikationen, Zeitungen, Heiratsbüros, ferner auf kleinen Reisen, Wanderungen und dergleichen. Auch durch Verwandte werden auf Grund dieser Stellung Liebesanbahnungen herbeigeführt. Liebes- oder Eheverhältnisse mit diesem Punkt im vierten Haus sind häufig verknüpft mit dem Elternhaus, der Heimat oder der eigenen Häuslichkeit. Im fünften Haus stehend können Freizeit, Hobbys wie Sport, Kultur, Kunst sowie die Freude an Kindern Bereiche sein, wo der Liebespartner gefunden wird und worin man sich mit ihm verbunden fühlt. Ungünstig aspektiert kann dieser Punkt hier aber auch auf eine Tendenz zu oberflächliches Liebesspielereien und Drang zur Bestätigung des Eigenwertes durch Eroberungen hinweisen. Mit dem Punkt für Liebe und Ehe im sechsten Haus ist die Vorstellung verknüpft, dass der Partner an der persönlichen „Ordnung des Lebens“ bzw. dem Alltag des Geborenen Teil hat. Schwierige Aspekte können auf einen Krankheitsfall oder notwendige Pflegephase des Partners hinweisen. Im siebten Haus spricht er für die konventionelle Partnerschaftsform, diese Menschen sind nicht gerne allein. Gut aspektiert sind zudem Begünstigungen durch Geschäftspartner und in der Gesellschaft zu erwarten. Spannungsaspekte des Liebes- und Ehepunktes im siebten Haus hingegen, können auf Auseinandersetzungen in Ehe-, Geschäfts- und Gesellschaftsleben bedeuten. Im neunten Haus steht das geistige Einvernehmen der Liebespartner im Vordergrund. Man lernt sich in der Studienzeit, bei Seminaren und Kursen oder auf Reisen kennen. Ist der Liebes- und Ehepunkt im neunten Haus günstig gestellt, verfügt der Geborene meist über ein harmonisches Welt- und Gottesbild. Mit entsprechenden Konstellationen versteht er es, sein Wissen anderen in Schrift und Wort zu vermitteln, und dabei Hoffnung und Zuversicht auszudrücken. Der Punkt für Liebe und Ehe im zehnten Haus deutet auf eine Verbundenheit dieses Punktes mit der beruflichen Tätigkeit an, sei es, dass sich Berufskollegen ehelichen oder dass man seinen Ehepartner durch den Beruf kennen lernt; schließlich besteht auch durch diese Stellung die Möglichkeit einer Einheirat in ein bestehendes Geschäft, besonders wenn der Punkt für Beruf oder dessen Dispositor sich im siebten Haus befindet. Im elften Haus sagt dieser Punkt über Verlobungen aus, aber auch über Freundschaftsverhältnisse, die sich in späterer Zeit in Liebe umwandeln. Das elfte Haus ist jedenfalls eine günstige Stellung für diesen Punkt. Der Punkt für Liebe und Ehe im zwölften Haus hat meistens ungünstige Auswirkungen zur Folge und zeitigt in diesen Angelegenheiten oft Enttäuschungen und schmerzliche Erfahrungen. Er kann aber auch in diesem Haus schwere Anfeindungen infolge von Liebes- oder Eheangelegenheiten bedeuten.